RAID ist kein Ersatz für ein Backup, darum sind NAS-Geräte von Synology sinnvollerweise ab Werk mit einem Backup-Program ausgestattet.
Dieses Backup-Programm trägt den wenig bescheidenen Namen „HyperBackup„. Bei manchen DMS-Versionen ist es vorinstalliert, bei anderen muss es offenbar als „App“ nachinstalliert werden.
HyperBackup kann die Daten vom NAS zeitgesteuert irgendwo hin kopieren. Wie es sich gehört werden dabei nur die Änderungen zum letzten Backup übertragen. Außerdem kann man nicht nur die letzte sondern auch alle vorherigen Dateiversion wiederherstellen. Als Backup-Medium werden allerlei kommerzielle Dienste von Amazon über Google zu Microsoft angeboten. Wer keine Lust hat seine Daten auf fremde Server zu schieben kann einen USB-Stick (wenig praktikabel) oder einen rsync-Server (hurra!) verwenden.
Die Doku von Synology ist zu rsync etwas dürftig, ein bisschen rumprobieren verrät dann, dass HyperBackup ganz normal rsync über ssh zum Zielsystem tunnelt (à la rsync -e ssh <quelle> <ziel>
).
Im Folgenden beschreibe ich, wie Daten von einem Synology-NAS per HyperBackup auf einem Linux-Rechner sichert. Es geht also darum, automatisch eine Sicherungskopie des Synology-NAS anzufertigen.
Der Linux-Recher kann dabei alles sein was genügend Storage hat: Ein alter PC im Keller, ein Raspberry Pi mit USB-Festplatte, ein Netgear ReadyNAS – was auch immer.
rsync-Einrichtung auf dem Linux-Rechners
Auf dem Zielsystem – dem Linux-Rechner, auf dem die Daten des Synology-NAS gesichert werden sollen – muss kein rsync-Dämon laufen. Die rsync-Ports können geschlossen bleiben, nur der ssh-port (22, tcp+udp) muss geöffnet sein.
HyperBackup verwendet keine Verzeichnisangabe für das Ziel, sondern den Namen des sog. Backup-Moduls. Backup-Module werden auf dem Zielsystem unter /etc/rsyncd.conf
angelegt:
charset: utf-8 [backup-von-synology] path = /data/hyperbackup-backup comment = Backup von Synology NAS use chroot = true uid = root gid = root read only = false
Hier wird ein rsync-Backup-Modul namens „backup-von-synology“ erstellt, bei dessen Verwendung ins Verzeichnis „/data/hyperbackup-backup“ gesichert wird.
Nur noch schnell auf dem Zielrechner einen Benutzer anlegen und ihm Schreibrecht auf den Backup-Pfad geben, fertig.
Sollte es sich bei dem Linux-Rechner um ein Netgear ReadyNAS (ReadyNAS ist ein angepasstes Debian-Linux) handeln, kann man sich die Konfiguration einfach in dessen Weboberfläche zusammenklicken:
- Neuen User anlegen und SSH-Shell-Zugriff erlauben
- Share anlegen (Name des Shares = rsync-Modulname)
- Dem neuen User Schreibrechte auf den neuen Share geben
- Den Share außerdem für Rsync (lesen+schreiben, keine Benutzerrestriktionen) freigeben
Auf Snapshots kann verzichtet werden, die macht HyperBackup selbst.
Einstellungen in HyperBackup auf dem Synology-NAS:
Servertyp: rsync-kompatibler-server
Servername oder IP-Adresse: <Servername>
Übertragungsverschlüsselung: Ein
Port: 22
Benutzername: <benutzernameAufZielsystem>
Passwort: <passwortDesBenutzers>
Backupmodul: backup-von-synology
Verzeichnis: Synology-Backup (Optional. Wird hier ein Verzeichnis angegeben, dann legt HyperBackup dieses Verzeichnis im Backup-Modul-Verzeichnis an und speichert da rein statt direkt in’s Backup-Modul-Verzeichnis.)